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Sportliche Highlights vor prächtiger Kulisse

Grosserfolg für die Gastgeber am Rapperswiler Verbandsschwingfest in Amden: Von den 19 Einheimischen beenden neun den Wettkampf mit Auszeichnung. Lokalmatador Pirmin Gmür zieht in den Schlussgang ein, unterliegt dort aber dem Eidgenossen Martin Roth.


Von Matthias Dörig



«Was für ein Prachtswetter!» Kurt Schneiter lässt den Blick über den Schwingplatz schweifen, hinter dem sich majestätisch die Glarner Alpen erheben. «Und dann dieses Panorama», meint er begeistert, «der Tag ist einfach perfekt!»

 

Der 70-jährige Schneiter, Eidgenosse und Schlussgangteilnehmer am Esaf 1980 in St. Gallen, sitzt praktisch immer im Publikum, wenn sein Stammverband ein Schwingfest ausrichtet. Er erinnert sich an das Wetterpech im letzten Jahr, als das Verbandschwingfest in St. Gallenkappel sowie der Rickenschwinget bei Regen und Kälte ausgetragen wurden. Damals zogen die meisten Besucher einen trockenen Platz im Festzelt der ungedeckten Tribüne vor.

 

Anders in diesem Jahr: 1100 Zuschauerinnen und Zuschauer fiebern in Amden mit den rund 80 Nordostschweizer und Innerschweizer Schwingern mit. Wie sich bis zum Abend herausstellen wird, ist das Verbandschwingfest 2024 aus Sicht der Gastgeber aber nicht nur wegen des Wetters ein voller Erfolg. Denn von den 19 angetretenen «Rapperswilern» beenden nicht weniger als neun den Wettkampf mit Auszeichnung.

 

Daniel Elmer bester «Rapperswiler»

Lokalmatador Pirmin Gmür schafft vor Heimpublikum den Einzug in den Schlussgang. Dort scheitert er aber an Eidgenosse Martin Roth, der das Verbandschwingfest nach 2022 zum zweiten Mal gewinnt. Von den Gastgebern schneidet in der Folge Daniel Elmer, St. Gallenkappel, am besten ab. Er platziert sich zusammen mit Eidgenosse Marco Good aus Sargans im 2. Rang. Mit diesem Ergebnis sei er absolut zufrieden, sagt Elmer: «Ich hatte in den letzten Wochen mit einer starken Erkältung zu kämpfen. Wie es scheint, bin ich nun aber über den Berg.»

 

Im dritten Rang klassieren sich Florian Riget, Schänis und Hans-Peter Kamer, Benken, punktegleich mit Lars Geisser aus Mörschwil. Der 38-jährige Kamer ist bei den «Rapperswilern» der älteste Aktivschwinger. «Vielleicht ist dies meine letzte Saison», lässt er durchblicken. Schon seit geraumer Zeit geht der dreifache Familienvater bei den Festanmeldungen selektiv vor. Aus Zeitgründen nimmt er fast nur noch an den Festen des eigenen Verbandes teil, wo er beeindruckender weise aus dem Stand heraus passable Ergebnisse erzielt.

 

OK-Präsident und Aktivschwinger in einem

Im guten 6. Rang klassieren sich die beiden Ammler Pirmin und Sandro Gmür, zusammen mit Eidgenosse Alex Schuler aus Rothenturm. Sandro Gmür fungiert am Verbandschwingfest nicht nur als Teilnehmer, sondern auch als OK-Präsident. Der Schwingerverband Rapperswil und Umgebung richtet das Fest zusammen mit dem einheimischen Jugendclub Schiibächnölli aus, wobei Gmür als Angehöriger beider Vereine das Bindeglied ist.

 

Tobias Riget mit überraschendem Comeback

Von den «Rapperswilern» erhalten weitere Auszeichnungen Simon Fäh und Fadri Widmer, Benken, sowie Joel Steiner, Schänis (7. Rang), Tobias Riget (8. Rang) und Lukas Steiner (9. Rang). Tobias Riget hatte 2023 infolge anhaltendem Verletzungspech pausiert, zudem ist er Vater geworden. Eine Fortsetzung der sportlichen Laufbahn war in Frage gestellt. Entsprechend kommt die Teilnahme am Verbandsschwingfest 2024 überraschend. «Die vielen Verletzungen in den letzten Jahren haben auf meine Motivation gedrückt», blickt Riget zurück. Er trainiere regelmässig, entscheide künftig aber kurzfristig über allfällige Festteilnahmen. «Auf das Fest in Amden habe ich mich sehr gefreut, und auch mit dem Resultat bin ich zufrieden», zieht der 32-jährige Schänner Bilanz.

 

Gesellige Stunden unter Freunden

Schwingerlegende Kurt Schneiter verfolgt das Geschehen auf dem Festplatz aufmerksam. Da gesellt sich mit Schwingfan Stefan Schmidmajer aus Rapperswil ein alter Bekannter dazu. Er hat am Getränkebuffet ein Halbeli Weissen geordert und ist jetzt um das Wohl seiner Banknachbarn besorgt. «Mit einem Gläschen in Ehren lässt es sich besonders gut fachsimpeln», meint er mit einem Augenzwinkern und füllt die Becher auf. Man prostet sich gegenseitig zu und freut sich über den nächsten spekakulären Gang unten im Sägemehl.

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