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Nordostschweizerisches Schwingfest in Balterswil, Bericht

3. NOS- und 27. Kranzfestsieg für Favorit Samuel Giger!

Mit sechs gewonnenen Gängen, im Schlussgang mit einem magistralen Kurzzug gegen Werner Schlegel, Hemberg, untermauerte der 24jährigen Ausnahmeathlet Sämi Giger seine Vormachtstellung im Sägemehl. Mit seinem zweiten NOS-Laub im 4. Schlussrang zeigte der Schänner Florian Riget einen grandiosen Wettkampf.

In der kleinen Thurgauer Gemeinde Balterswil wurde am Sonntag mit 9'100 Zuschauern eines der grössten und spannendsten NOS der letzten Jahre ausgetragen. Spannend deshalb auch, weil im fünften Durchgang noch mehrere Schwinger für den Schlussgang in Frage kamen. Als erster qualifizierte sich der Toggenburger Werner Schlegel gegen David Dumelin, Hüttlingen. Gast Nic Alpiger, Seon, stellte mit Fabian Kindlimann in einem faden Gang und auch Armon Orlik, Maienfeld musste seine Ambitionen mit dem Unentschieden gegen Mario, Schneider, Rothenhausen, begraben. So blieb es spannend, als Sämi Giger und Roger Rychen zusammengriffen. Nach einem abwechslungsreichen und schönen Gang gelang Giger mit Kopfzug in der letzten Minute sein fünftes 9.75 und damit der verdiente Einzug in die Endausmarchung. Dort liess er nichts anbrennen und konnte seinen Rivalen Werner Schlegel im dritten Zusammengreifen mit dem dritten, hohen Kurzzug mit etwas Nachdrücken sicher bezwingen. Angesprochen auf seine diesmal fehlenden Plattwürfe meinte er: «So lange man gewinnt, spielt dies weniger eine Rolle, denn ich lege Wert auf gute Bodenarbeit. Ich fühlte mich im ganzen Wettkampf sehr sicher, bin technisch und mental wirklich «zwäg», so dass auch das Selbstvertrauen wächst!»

Ehrenplatz für Werner Schlegel

Der noch nicht 20jährige Hemberger verblüffte einmal mehr mit seinem ungestümen Kampfgeist, gewann am Vormittag nebst Gast Joel Ambühl, Hergiswil auch den Eidgenossen Roger Rychen und stand mit drei Maximalnoten bei Halbzeit an der Spitze der 186 Schwinger. Nicht ganz so spritzig wirkte der Büdner Armon Orlik, auch er begann mit drei Geputzten zwar stark, wurde dann aber mit zwei Unentschieden gegen Werner Schlegel und Mario Schneider zurückgebunden. Lokalmatadpr Domenic Schneider startete mit zwei Gestellten gegen Martin Roth, Waldstatt und Lars Rotach, Uelisbach, sehr verhalten, drehte dann aber mit vier Siegen auf. Auch die meisten der übrigen NOS-Eidgenossen konnten sich in den vorderen Rängen behaupten und überzeugten zwei Monate vor dem Eidgenössischen mit einer kompakten Mannschaftsleistung. Dies begann schon im wichtigen ersten Gang, denn die sechs Siege und ein Unentschieden gab es seit Jahrzehnten nicht mehr an einem NOS! Die Vorschusslorbeeren nicht ganz bestätigen konnten die beiden jungen Berner Severin Schwander, Riggisberg und Adrian Walther, Habstetten, letzterer holte sich immerhin noch den NOS-Kranz. Auch Nic Alpiger erfüllte die Erwartungen mit Rang vier und sorgte dafür, dass die Gäste wenigstens drei Kränze heimnehmen konnten.

149. Kranz für Nöldi Forrer!

Der in Rufi-Rüttiberg arbeitende Käsermeister Nöldi Forrer holte sich verdient den 149. Kranz in seiner faszinierenden Laufbahn. Der Schwingerkönig von 2001 musste dafür hart arbeiten, im letzten Gang aber erinnerte er sich nochmals an seinen früher so berüchtigten Gammen und legte damit Teilverbandskranzer Fejzaj Naim, Wolfhalden platt ins Sägemehl: «Ich spürte zuletzt meine rechte Hüfte, darum bin ich sehr glücklich, meinem Ziel von 150 Kränzen nochmals näher gekommen zu sein. So hoffe ich, dass ich in zwei Wochen am Appenzeller wieder fit antreten kann» sagte der 44jährige Kämpfer aus Stein.

Famose Leistung von Florian Riget aus Dorf-Schänis

Florian war mit drei Saisonkränzen klarer Leader des dezimierten Teams des Schwingerverbandes Rapperswil und Umgebung. Dieser Rolle wurde er mit dem hervorragenden 4. Rang und einem starken Notenblatt auch mehr als gerecht. Ein Auftakt nach Mass gelang ihm gegen den Thurgauer This Kolb, Affelltrangen, mit einem blanken Zehner. Die Niederlage gegen Favorit Armon Orlik war nicht zu vermeiden, wurde aber unverzüglich mit drei Plattwürfen hintereinander wieder korrigiert. Vor allem seine beiden herrlichen Siege über Eidgenosse Martin Hersche, Appenzell und den Berner Severin Schwander waren grosse Klasse! Florian hat einmal mehr bewiesen, dass er die Coronazeit dank intensivem Training, auch auf dem Sägmehlplatz vor seiner Stalltür, absolut positiv genutzt hat!

Lange Zeit auf Kranzkurz war auch Adrian Elmer, Eschenbach. Im Kampf um das Laub aber war er gegen den gewichtigen Mario Schneider chancenlos. Sein Cousin Daniel Elmer gewann ebenfalls dreimal, musste aber im fünften Gang die Kranzträume begraben. Michael Zumbach, Pfäffikon, erreichte ebenfalls wie Manuel Lüthi, Pfäffikon und Andreas Ziegler, Kaltbrunn den Ausstich. Der junge Tobias Lacher aus Rieden musste den Wettkampf schon im Anschwingen wegen Unwohlsein leider aufgeben. Generell zeigte sich der Technische Leiter Tobias Riget nach dem Wettkampf zufrieden: «Florian hat uns die Kohlen aus dem Feuer geholt! Adrian Elmer gewann jene Gänge, die er gewinnen musste, um im Rennen für einen Start-Platz in Pratteln dabei zu bleiben und bei Michael Zumbach fehlt wenig, um auch einmal in die Kräne zu kommen.» 26.06.2022 / Willi Giger

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