Der König unter dem Berge!
Samuel Giger gewinnt das letzte Bergkranzfest und den Höhepunkt dieser Saison gegen Unspunnensieger Daniel Bösch nach 8:49 Minuten mittels Kurz. Kein Eichenlaub für die Rapperswiler.
Wer jetzt noch Zweifel hat, hat nicht hingesehen: Der Ostschweizer Überflieger Samuel Giger gewinnt am Fusse des Säntis fast alles, was man ihm vor die Nase setzt. Im Anschwingen traf der Thurgauer bereits auf seinen härtesten Brocken an diesem Tag, Joel Wicki. Der Sörenberger verlangte dem Frauenfelder Rekruten alles ab und konnte einige Male den Festsieger in eine gefährliche Lage bringen. Der Gang endete dann aber nach attraktivem Schwingsport doch gestellt. Daraufhin bodigte Giger Simon Rötlisberger, Innerschweizer Urgestein Benji von Ah und den Berner Christian Gerber, bis er im fünften Gang auf Unspunnensieger Christian Stucki traf. Dieser schwang offensiv und konnte Giger einigemale in gefährliche Situationen bringen, woraus sich der Sennenschwinger aber jeweils souverän wieder herauswinden konnte. Dann gelang dem jungen Ottoberger mit seinem gefährlichen Kurzschwung das Glanzstück und er konnte das Schwergewicht bodigen.
Gefeiert wie ein König!
Die 15'450 Zuschauer unter der wunderschönen Kulisse des Alpsteins tobten wie noch nie auf der Schwägalp. Samuel Giger wurde für Minuten gefeiert, als ob er der neue Schwingerkönig wäre! Wer jetzt noch daran zweifelt, dass Giger nächstes Jahr am Eidgenössischen in Zug nicht gegen die Berner Macht ankommt, hat wohl verschlafen. Damit aber nicht genug. Durch den Sieg auf der Schwägalp und den Gewinn des Bergkranzes, konnte Giger in der Jahreswertung, welche durch die Schwingerzeitung SCHLUSSGANG geführt wird, Joel Wicki trotz kurzer Verletzungspause doch noch einholen und führt diese nun an. Somit steht schwarz auf weiss, dass Samuel Giger der erfolgreichste Schwinger dieser Saison ist und er durch nichts und niemanden zu stoppen ist. «Es ist toll, zum zweiten Mal nach 2016 vor dieser wunderschönen Kulisse als Festsieger da zu stehen. Der Schlussgang verlangte mir allerdings doch einiges ab» so der strahlende Sieger.
Sein Schlussganggegner, Daniel Bösch, qualifizierte sich durch seinen souveränen Sieg im fünften Gang gegen Sven Schurtenberger, welcher keine Chance gegen den Zuzwiler hatte und Platt gebodigt wurde. Bösch wurde dem Berner Matthias Aeschbacher vorgezogen, da dieser das bessere Notenblatt aufweisen konnte, obwohl beide mit 48.00 Punkten nach fünf Gängen gleichauf waren. Somit kam es zum reinen Ostschweizerduell in der bis zum letzten Platz besetzten Arena.
Rapperswiler verpassen Kranzränge
Weniger Glück an diesem Tag hatten der Schänner Tobias Riget und Daniel Elmer aus Rüeterswil. Trotz Sieg im ersten Gang, mussten beide danach dreimal als Verlierer den Platz verlassen und verpassten den Ausstich. Knapp nicht mehr um das Berglaub mitschwingen, konnten der Ammler Pirmin Gmür und Dominik Oertig. Oertig welcher im dritten Gang gegen das Berner Ungestüm Christian Stucki und im letzten Zweikampf gegen Andreas Ulrich antreten musste, zeigte aus Rapperswiler Sicht die konstanteste Leistung. Was der Uzner im Duell gegen Stucki durch eine rasche Niederlage nicht zeigen konnte, holte er im letzten Kampf an diesem Tag gegen Ulrich nach. Leider führte dieser Gang trotz angriffigem Schwingstil und einigen guten Chancen nicht zum gewünschten Resultat und Oertig musste sich gegen den Schwyzer Eidgenossen geschlagen geben.
Auf der Schwägalp wurden insgesamt 14 Kränze verteilt, jeweils vier davon in die Innerschweiz und ins Bernerland und sechs blieben im eigenen Teilverband.
Schwägalp, 19.08.16, Franziska Giger
Fotos: Lorenz Reifler