top of page
Archiv

107. St. Galler Kant. Schwingfest Wil, Sonntag, 29. Mai 2022



5'900 Zuschauer wohnten nach 2 Jahren wieder einem «richtigen» St.Galler Kantonalen bei. Sieger wurde Werner Schlegel aus Hemberg, nach gestelltem Schlussgang mit Gast Samir Leuppi aus Winterthur.

Schlegel und Leuppi dominierten in den ersten fünf Gängen mit ebenso vielen Siegen und standen verdient im Schlussgang. Der Hemberger legte den Grundstein im ersten Gang mit einem Zahner gegen Eidgenosse Domenic Schneider und Leuppi bodigte ebenso überzeugend Kilchbergsieger Damian Ott. Im Schlussgang riskierte Schlegel nicht mehr allzuviel, weil er mit der Note neun als Festsieger feststand. Leuppi seinerseits tat zu wenig, um nach 45 Jahren (1977 in Schänis:Sieger Noldi Ehrensberger) einen Zürcher Sieg am «St.Galler» zu realisieren.

Pech hatte bei seinem Comeback auf kantonaler Ebene Schwingerkönig Noldi Forrer, der mit 4 Siegen und 56.50 Punkten knapp seinen 148. Kranz verpasste. Schade, denn mit seinem Notenblatt hätte er das Laub mehr als verdient gehabt.

Die Kranzverteilung: Toggenburg: 14; Rheintal-Oberland; 3; St.Gallen und Umgebung; 3; Rapperswil und Umgebung 2: Gäste 9.

«Nur» zwei Kränze für die Rapperswiler Schwinger!

Von den 15 in Wil zu ihrem Kantonalen Ehrentag angetretenen Aktiven hatten zwar im letzten entscheidenden Gang noch sieben die Chance, das St.Galler Laub zu gewinnen. Wie erwartet war der bisher zweifache Saisonkranzer Florian Riget aus Schänis wieder ein sehr solider und sicherer Wert und klassierte sich im ausgezeichneten 5. Schlussrang weit vorne in der Rangliste der 186 teilnehmenden Schwinger. Der technisch wieder überzeugend schwingende Schänner musste nur gerade mit dem Eidgenossen Martin Roth, Waldstatt, in einem turbulenten Eröffnungsgang, und dem aufstrebenden Thurgauer Thomas Burkhalter, Homburg, stellen. Die übrigen vier Gänge gewann er ohne grosse Probleme. Damit holte sich «Flör» heuer bereits seinen dritten Kranz und wohl auch die definitive Selektion für das Eidgenössische.

Gmür’s Husarenstreich

Weil Teilverbandskranzer Pirmin Gmür aus Amden nicht gerade optimal in die neue Saison startete, erwartete man von ihm in Wil noch keine Wunder. Aber einmal mehr zeigte der kraftstrotzende Senne, dass er genau dann über sich hinauswachsen kann, wenn niemand etwas von ihm erwartet. Der Vormittag begann für Pirmin mit einem Gestellten mit dem wirbligen Marco Oettli, Bussnang und zwei Geputzten schon einmal vielversprechend. Als er dann mit dem rund 140 kg schweren Thurgauer Eidgenossen Domenic Schneider, Friltschen, zum vierten Gang aufgerufen wurde, gaben ihm die meisten Zuschauer wenig Kredit, aber oha: Mit Gammen überwuchtete er den Favoriten in eisernen Griffen direkt zu einem Plattwurf, bei dem die Erde im Fürstenland ins Beben kam!

Kein Glück im Kampf um das begehrte St.Galler Laub!

Wie erwähnt, war eigentlich die Ausgangslage nach dem fünften Gang vielversprechend, weil weitere fünf Schwinger den Kranz mit einem Sieg im sechsten Gang noch hätten gewinnen können. Zum Leidwesen der vielen Zuschauer aus dem Linthgebiet aber wollte dies keinem gelingen. Tobias Lacher, Rieden, der am Tag zuvor den St.Galler Kant. Jungschwingertag auf dem gleichen Festplatz gewann, war nahe dran, musste aber schliesslich dem starken Kurzzüger Martin Egli, Rossrüti unterliegen. Ebenfalls sein erstes Laub verpasste der Turnerschwinegr Andreas Ziegler aus Kaltbrunn, der von Patrick Kurmann, Sohn des Kantonalpräsidenten Martin Kurmann, Gähwil, nach einem abwechslungsreichen Kampf bezwungen wurde.

Manuel Lüthi, Pfäffikon, und Adrian Elmer, Eschenbach, verpassten beide ihren zweiten Kranz nach ansprechender Tagesleistung, zuletzt aber fehlte der Biss und ein bischen Glück. Dani Elmer, Rüeterswil und Jan Raymann, St.Gallenkappel mussten ebenfalls im Ausstich durchaus mögliche Punkte liegen lassen. Freude bereiteten aber die ganz Jungen, Jann Spirig, Schänis, Fadri Widmer, Benken und Bruno Seliner, Schänis, die sich für den Ausstich qualifizierten und dort eine gute Falle machten.

Damit mussten sich die Rapperswiler mit den zwei Kränzen begnügen; zum Vergleich: Vor genau 50 Jahren gewann man in Wil 10 Kränze, 1984 an gleicher Stätte 7 und 1996 sechs Kränze!

29.05,2022 / Willi Giger

Comments


bottom of page